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Dies ist eine völlig umgeschriebene und erweiterte Fassung einer Studie, die ursprünglich in der amerikanischen sozialistischen Studentenzeitschrift Anvil (Winter 1960) erschien und danach zwei- oder dreimal an anderer Stelle nachgedruckt wurde. Der Rahmen, der allgemeine Inhalt und einige Passagen bleiben unverändert, aber ich habe die Gelegenheit der Neuausgabe genutzt, um eine gründliche Überarbeitung eines sehr eiligen Erstentwurfs vorzunehmen.
Das Ziel ist es nicht, eine Geschichte des sozialistischen Denkens kurz und bündig zu schreiben, sondern einfach eine These zu illustrieren – diese These ist eine geschichtliche Interpretation der Bedeutung des Sozialismus und wie der Sozialismus seine heutige Bedeutung erlangte. Zu diesem Zweck habe ich einige der wichtigsten sozialistischen Strömungen bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts ausgewählt, da der Gegenstand der Untersuchung die Quellen der modernen sozialistischen Bewegung sind. Es gibt mehrere Tendenzen, die nur schwer in dieser Kürze hätten behandelt werden können und deswegen hier überhaupt nicht diskutiert werden, wie den Syndikalismus, den De-Leonismus, den Bolschewismus, die IWW (The Industrial Workers of the World), die kollektivistischen Liberalen usw.; ich glaube aber, ihr Studium führt zu den gleichen Schlussfolgerungen.
Die Hauptschwierigkeit, das Thema kurz zu behandeln, ist die schwere Überlagerung der geschriebenen Geschichte des Sozialismus durch Mythen. Am Ende habe ich einige wenige Werke aufgelistet, die besonders nützlich sind für einige Gestalten, die hier diskutiert werden; für andere muss der interessierte Leser einfach zurück zu den Quellen gehen. Es gibt heute keine halbwegs anständige Geschichte des Sozialismus; und es wird wahrscheinlich keine geben, bis mehrere sozialistische Wissenschaftler die Art Arbeit leisten, die E.P. Thompson für William Morris geleistet hat, dessen Bild fast von den Mythen ausgelöscht worden war.
Und da ich von William Morris spreche: Ich las erneut Ein Traum von John Ball und entdeckte wieder die oft zitierte Passage über – na ja, zitieren wir sie noch einmal als Motto für die folgenden Seiten:
... Und während ich nachdachte über all dies ... wie Menschen kämpfen und Schlachten verlieren und wie sie trotz aller Niederlagen dennoch weiterkämpfen und wie, wenn sie obsiegen, es etwas anderes ist, als sie erwartet haben, und wie andere für das, was sie sich ersehnten, unter einer anderen Parole wiederum zum Kampf antreten müssen ...
Zuletzt aktualisiert am 11.10.2003